Karl Mayer

Meine Geschichte:
Bei der Bearbeitung der verschiedenen Themen kommt man zwangsläufig irgendwann zu den Fragen: Wer bin ich? Was mache ich hier auf dieser Erde? Und woher komme ich? Warum bin ich gerade hier gelandet?

Irgendwann in ihrem Sternendasein hat meine Seele sich entschieden, auf dieser Welt ein Leben zu verbringen und sich Eltern suchen, die ihr mitgeben, was sie braucht, um hier durchzukommen: Tiefen Glauben und starkes Gottvertrauen.

So kam ich zu einer Familie mit einem kleinen Bauernhof in einem kleinen Dorf mit knapp hundert Einwohnern. Mitten im zweiten Weltkrieg wurde ich von vier Schwestern und zwei Brüdern neugierig erwartet. Meine fünfte Schwester kam knapp 2 Jahre später dazu. Meine vier Jahre älteren Brüder waren Zwillinge. Sie waren „die Buben“ und ich war immer der „Karl“.

Die Geburt meiner kleinen Schwester in den letzten Tagen des Krieges war ein dramatisches Ereignis. Die amerikanischen Truppen hatten unsere Gegend schon besetzt. Es herrschte nach Anbruch der Dunkelheit absolute Ausgangssperre. Wer sich nicht daran hielt, war in Lebensgefahr. Es war eine abendliche Hausgeburt und die Hebamme konnte die Blutung der Mutter nicht zum Versiegen bringen. Es bestand akute Lebensgefahr durch Verbluten. Schließlich fand sich eine Frau aus der Nachbarschaft, unter Lebensgefahr mit dem Fahrrad über einen Waldweg zum nächsten Dorf zu fahren und den Arzt zu rufen. Er war ebenso mutig und konnte das Leben meiner inzwischen schon bewusstlosen Mutter retten. Mein Vater kümmerte sich unterdessen nicht nur um die Kinderschar. Er betete inständig zu Gott: „Bitte nimm den Kindern nicht die Mutter. Wenn einer von uns gehen soll, dann nimm mein Leben.“

Zwei und ein dreiviertel Jahr später unterhielt sich mein Vater mit einem guten Nachbarn. Er sagte zu ihm: „In einigen Tagen muss ich ins Krankenhaus. Von dort werde ich nicht wieder kommen.“ Die Ärzte erkannten seinen Magendurchbruch zu spät und mein Vater starb, weil er innerlich verblutete. Meine älteste Schwester war dreizehn, meine Brüder achteinhalb Jahre. Wir haben gelernt zusammenzuhalten, zu arbeiten und uns durchzubeißen. Die Mutter hat uns alle großgezogen und die Landwirtschaft gemeistert. Nach seinem Tod fand sie seine Notizen, in denen er ihr die wichtigsten Informationen zu Bewirtschaftung aufgeschrieben hatte.

Einmal pro Woche wurde Brot gebacken. In einem kleinen Holzzuber wurde der Teig bereitet. Das musste nun meine Mutter machen. Ich stand gerade dabei, als ihr Arm aus der Schulter glitt. Sie sagte zu mir: „Lauf schnell zum übernächsten Nachbarn und schau, ob Josef zuhause ist. Der soll mir den Arm wieder einrenken.“ Das hat auch funktioniert. Die Mutter musste natürlich pausieren. Sie nutzte die Zeit und sprach mit ihrem verstorbenen Mann: „Jetzt hast du uns allein gelassen. Bitte sorg dafür, dass mein Arm nicht mehr auskugelt.“ Meines Wissens ist der Arm nie mehr oder vielleicht noch einmal ausgekugelt. Vater hat dafür gesorgt. Trotz Schmerz und Leid gab es so ein gedankliches Energiefeld, ob Wunsch oder Wahrnehmung, dass der Vater uns beschützt.

Zumindest in meiner persönlichen Wahrnehmung verknüpfte sich die Sehnsucht nach dem Vater mit der Sehnsucht nach Gottvater. In der Familie und auf jeden Fall in mir lebte die klare Vorstellung, dass der Böse die Welt regiert. Satan ist der Fürst dieser Welt, aber in meinem Herzen bin ich mit Gott verbunden. Er steht über allem. Was immer passiert: Gott hat es gegeben und Gott hat es genommen, direkt oder durch Zulassen. Der Weg des Lichts, des Guten, führt aus allem Übel heraus. Es ist meine Entscheidung. Gott straft, aber er richtet auch auf. Glaube und Gebet helfen, auf dem gute Weg zu bleiben und heraus aus dem Übel zu kommen. Wann immer meine Mutter das Gefühl hatte, von Sorgen und Not überwältigt zu werden, wurden wir alle vor dem Schlafengehen in der Stube versammelt und es gab ein neuntägiges Gebetsritual, mit dem Rosenkranz als Kerngebet. Irgendwie haben sich die Probleme dann langsam gelöst: Krankheit von Mensch oder Tier, finanzielle Angelegenheiten und zwischenmenschliche Probleme.

Es war wohl Anfang der 50er Jahre, als der Postbote ca. 100 DM ins Haus brachte und meine Mutter in große Freude und Glück versetzte, Geld vom Landratsamt, einfach so, ohne Antrag. Einige Tage später spielten wir Kinder am Stubentisch unter dem Herrgottswinkel. In einer spontanen Eingebung holte meine Schwester plötzlich das Bild des Hl. Josef von der Wand. Auf der Rückseite dieses Bildes waren die Worte unserer Mutter zu lesen: „Hl. Josef, bitte schicke mir 100 DM, damit ich den Kindern etwas zu Weihnahten kaufen kann.“ Wir waren kurz sprachlos und still. Ich denke, jedes von uns nahm diese Situation im Zusammenhang mit dem, was einige Tage zuvor geschehen war, in sein Herz.

Unerschütterliches Gottvertrauen, das Wissen, dass Wunder möglich sind, das Wissen um die Kraft des Gebetes und des Segens, das sind die spirituellen Geschenke, derentwegen ich wohl meine Eltern ausgesucht habe. Vor allen wichtigen Ereignissen oder Veränderungen segnete meine Mutter ihr betroffenes Kind mit dem Kreuzzeichen und den Worten: „Der Segen des Vaters, die Liebe des Sohnes und die Kraft des Hl. Geistes, der mütterliche Schutz der Himmelskönigin und der Beistand der Engel und die Fürbitte aller Heiligen sei mit dir und begleite dich allezeit, Amen.“

Für uns Geschwister gab es viel Arbeit. Unter uns gab es viel Streit, vor allem wegen der Aufgabenverteilung und auch Eifersüchteleien. Wir haben aber gelernt, Auseinandersetzungen zu führen und uns danach wieder zu vertragen und zusammenzuhalten.

Weshalb durfte ich „studieren“, wie man damals sagte? Außer einem Sohn vom Wirt und den Töchtern des Lehrers war das sonst keinem im Ort vergönnt. Das war damals strukturell bedingt nur in einem Internat möglich. Das kostete natürlich Geld und es brauchte starke Beweggründe, das zu realisieren. Zunächst war es das höchste Glück und die Ehre katholischer oberschwäbischer Eltern, wenn ein Sohn den Beruf eines Priesters anstrebte. In meinem Herzen war schon immer das Psalmwort lebendig: Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung des Melchisedek. So war ich offen für die Anregung meiner Mutter. Erst vor einigen Jahren konnte ich über eine spirituelle Heilerin mit meiner verstorbenen Mutter sprechen. Sie erklärte mir: Ich habe gedacht, der Karl sollte etwas Besonderes werden, weil ich oft einen Lichtschein um seinen Kopf wahrgenommen habe. Familiär konnte man mich ja entbehren, denn es waren noch sieben andere da. So kam ich in ein Internat der Salvatorianer.
In den Schulen dieser Ordensgemeinschaft erhielt ich eine gute Ausbildung. Ich erlebte aber auch viel innere Einsamkeit und zeitweise viel Lieblosigkeit. In den 50er Jahren durften wir dreimal jährlich in Ferien nach Hause und dreimal im Jahr war Besuchstag für Familie. Durch die ganzen Umstände und meine innere Befindlichkeit verlor das Ziel, Priester zu werden, seine Anziehungskraft. Kurz vor dem Abitur durchlitt ich ganz im Stillen meine erste tiefe Depression, die mir viel Kraft und Lebensmut raubte.

Nach außen hin verlief dann mein Leben im Erwachsenenalter recht gut: Heirat, beamteter Lehrer, ein Sohn, Hausbesitzer, Gemeinderat, Schulleiter. Es gab viele Dinge, die mir Kraft gaben und für die ich sehr dankbar bin. Es gab erfolgreiche und freudvolle glückliche Jahre in Familie und Beruf. Das äußere Leben aber war immer wieder auch unterlegt und durchbrochen von inneren Zerwürfnissen, finanziellen und familiären Sorgen, depressiven Phasen und Momenten innerer Verzweiflung. Es geht hier jedoch nur um die spirituellen Aspekte meiner Geschichte.

Um meinen Sohn – in seiner Kindheit pure Freude – in der Pubertät besser zu verstehen und meiner Frau bei ihren gesundheitlichen Problemen helfen zu können, machte ich viele Kurse in Angewandter Kinesiologie. Dadurch kam ich meinen Gefühlen, mir selbst, meiner Spiritualität und den Menschen, die ich liebte, wieder näher. An einem Tag, an dem alles schief ging, in einem Moment tiefster Verzweiflung richtete Gott mich wieder auf. Hinter einem Bild auf dem Flur gegenüber meinem Klassenzimmer fand ich einen Zettel. Mit seiner krakeligen Schrift hatte ein ehemaliger Schüler an mich geschrieben: „Lieber Herr M, als ich diese Schule verließ, war ich ein anderer Mensch durch Sie. Ihr C.K.“ Wie kann ein inzwischen 12jähriger Junge, von dem ich dachte, es sei alles an ihm vorbeigegangen, so etwas schreiben? In diesem Moment kamen diese Zeilen als Impuls vom Himmel. Ich begriff, dass ich lernen muss, mich selbst und mein Leben anders anzuschauen, meine Bewertungen nachhaltig zu verändern. Das war ein gravierender Wendepunkt in meiner inneren Entwicklung und der Startschuss für die Reaktivierung meiner Spiritualität. Ich war damals Mitte der 50er Lebensjahre.

Joseph Ratzinger, Papst Benedikt VI., sagte wohl einmal, es gebe tausend Wege zu Gott. Ich denke, es gibt vielleiht tausend mal tausend oder noch viel mehr Wege zu Gott. Jeder Mensch ist ein Individuum und hat seinen eigenen Weg zurück zum Vater. Solange der Mensch wenig Selbstbewusstsein hat, hält er sich an Wege, die von religiösen Institutionen sanktioniert sind. Innerhalb der großen Kirchen gibt es da ein sehr breites Spektrum von Ansichten, Vorschriften, Traditionen, Bewertungen und Denkweisen bis hin zur Grenze zwischen Glauben und Aberglauben, zwischen Spiritualität und Spiritismus.

Die Kirchen sind gegenüber herausragenden spirituellen Geschehnissen wie Marienerscheinungen, Wundmale und andere Zeichen sehr kritisch und lange Zeit ablehnend. Wer sich dem zuwendet, wird mehr oder weniger als Abweichler betrachtet. Zwei mir sehr nahestehende Personen haben da manchmal auch sehr dubiose Ansichten mit nach Hause gebracht. Sie waren z. B. ganz auf ihre Art begeistert von dem Marienerscheinungsort Medjugorie in Bosnien. Ihre Betrachtungsweise stieß bei mir und meiner Frau auf Skepsis. Wir entschieden uns: Da gehen wir nie hin.

Eines Samstags, es war etwa 13 Uhr und wir waren sehr in Eile, fuhren wir aus der nächstgelegen Stadt Richtung Wohnort. Vor der letzten Kreuzung stadtauswärts konnte ich gut in alle Richtungen blicken. Von rechts war kein Verkehr zu sehen und von links auch nicht. Ich drückte also voll auf das Gaspedal. Kurz vor dem Ortsschild aus dem Stadtgebiet stand rechts noch ein Baum. Hinter ihm stand die Radarfalle und es blitzte. Erschrocken nahm ich den Fuß vom Gas und der Tacho zeigte immer noch 83 km/h an. Blitzschnell lief in meinem Kopf die Erkenntnis ab: Das bedeutet vier Wochen Führerscheinentzug. Ich bin der einzige Autofahrer in der Familie (Frau, Kind, Schwiegereltern). Das geht gar nicht. Im selben Augenblick schoss es mir durch den Kopf und ich sagte zu meiner Frau neben mir: „Wenn ich jetzt keinen Strafzettel bekomme, fahren wir nach Medjugorie.“

Wir warteten Woche um Woche und nach drei Monaten sagte meine Frau: „Meinst du da kommt noch was?“ Ich entgegnete: Jetzt müssen wir nach Medjugorje pilgern. Freunde sagten, da hattet ihr Glück und der Film war aus. Aber für uns war klar, dass man ein in der Not gegebenes Versprechen halten muss. Da wir nur einen individuellen Besuch an diesem Wallfahrtsort im Sinne hatten, entschieden wir uns, zum Abschluss unseres geplanten Urlaubs in Ungarn, nach Medjugorje zu fahren.

Es war kurz nach dem Bosnienkrieg. 6.30 Uhr fuhren wir los über Kroatien nah Bosnien und quer durch das wunderschöne Land mit den Kriegswunden an vielen Orten. Die Temperatur war auf 41° Celsius gestiegen, als wir gegen 15.30 Uhr Mostar erreichten. Dann war es nicht mehr weit und ganz erschöpft konnten wir in Medjugorje nahe der Kirche parken. Wir machten einen kleinen Spaziergang und setzten uns dann in die Kirche, um zu beten. Danach wollten wir uns ein Quartier zum Übernachten suchen.

Nachdem wir uns dann ca. zwei Stunden an dem Ort aufgehalten hatten, spürte ich eine unglaubliche Energie und Frische in mir. Wir wollten ja eigentlich keine Wallfahrt machen, sondern nur das Versprechen erfüllen, diesen Ort zu besuchen und der Mutter Jesu für ihre Hilfe von Herzen zu danken. So entschlossen wir uns, die Helligkeit des Tages zu nutzen und weiter Richtung Deutschland zu fahren. Erst gegen Morgen spürte ich Müdigkeit und wir machten im Auto einen kurzen Schlaf. Im Jahr darauf haben wir dann unseren Urlaub in Medjugorje verbracht und auch den Vortrag eines Sehers der Mutter Jesu persönlich erleben können. Auch die Spontane Hilfe Marias, der Mutter Jesu durfte ich immer wieder erfahren. Inzwischen war ich mindestens zehnmal an diesem energiereichen Ort. Was man dort erleben kann, ist in meinem Herzen immer lebendig und wirksam.

In den letzten ca. 20 Jahren las und lernte ich viel über Prägung, innere Steuerung und Heilung emotionaler und mentaler Blockierungen. Ich arbeitete viel mit den Methoden der Angewandten Kinesiologie und zunehmend auch mit Meditation. Dann lief eines Tages während einer gemütlichen Autofahrt plötzlich ein Film vor meinem inneren Auge ab: Ich war Scharfrichter auf einem Marktplatz in Ägypten. Entsetzt blickte ich in die Runde der Zuschauer. Diese sagten zu mir: „Das muss so sein. Du stehst im Dienst unserer sozialen Rechtsordnung. Du versiehst diesen Dienst und hast dir nichts vorzuwerfen.“ Nun durchströmte mich ein unglaubliches Gefühl von Freude und Erleichterung. Etwa 40% meiner unterschwelligen Depression flossen damit dauerhaft weg.

Sehr gute Erfahrungen habe ich damit gemacht, in meiner Meditation Personen und Probleme in meiner heiligen Herzkammer aufzustellen bzw. in einen Stuhlkreis/ Friedenskreis einzuladen. So kann ich mit jedem in Kontakt treten und im Gespräch Bedürfnisse klären. Die betreffende Energie verschwindet, wenn Friede im Herzen hergestellt ist.

Irgendwann stellte ich fest, dass mir gegenüber eine schwarze Gestalt Platz genommen hatte. Sie drehte mir den Rücken zu und blieb einfach da während mehrerer Sitzungen. Schließlich blieb sie allein übrig. Mit Unterstützung meiner geistigen Helfer konnte ich sie überreden, sich umzudrehen und Kontakt mit mir aufzunehmen. Zu meiner großen Überraschung saß da ein alter Mongole und schwadronierte los. Ich konnte kein Wort dieser Sprache verstehen und gab nur zu erkennen, dass ich mich damit befasse, was er von mir will. Ich war noch nie in der Mongolei und hatte noch nie etwas mit Mongolen zu tun. Da fiel mir ein: Ich hatte vor kurzem ein Seminar besucht. In der Mittagspause hat da eine Teilnehmerin von einem mongolischen Schamanen erzählt. Das war möglicherweise der Türöffner zum Thema. Über das Seminarhaus konnte ich den Namen und die Mailadresse der Dame erfahren. Ich kontaktierte sie, bekam aber keine Antwort. Erst als ich für mich dachte: Wenn in den nächsten zwei Wochen keine Antwort kommt, war das ein Holzweg. Genau zwei Wochen später kam dann die Antwort mit dem Namen des Schamanen, der in Ost-Berlin studiert und Bücher in deutscher Sprache geschrieben hat. Ich las eines seiner Bücher und stellte fest, dass es zwischen seiner und meiner Kindheit viele Berührungspunkte gab. Kurze Zeit später erlebte ich als Hauptdarsteller in einem Film, was passiert war.

Mein inneres Erleben führte mich in eine Gegend am Altaigebirge. Da waren Überreste eines Dorfes und überall lagen tote Menschen. In meinem Bewusstsein erwachte die Erinnerung: Ich hatte meinen Stamm in den Krieg geführt und alle wurden getötet. Ich nahm nun die Verantwortung auf mich und bat aus tiefstem Herzen um Vergebung. Ich hätte dem Feind ausweichen müssen, statt uns alle in den Tod zu führen. Da wurde einer nach dem anderen wieder lebendig, Sie umarmten mich und wir feierten gemeinsam ein Friedensfest. Da schmolz wieder ein beträchtlicher Teil meiner depressiven Grundstimmung hinweg und der Mongole kam nie wieder in den meditativen Stuhlkreis in meinem Herzen.

Durch die Angewandte Kinesiologie habe ich schon lange gelernt, mit meinem Körper zu arbeiten. Doch richtig intensiv wurde das erst, als mein gestörter Herzrhythmus mir sagte: Synchronisiere endlich die Rhythmen der verschiedenen körperlichen Systeme einerseits und deine inneren Rhythmen andererseits. Die verstopften Herzkranzgefäße mahnten mich, auch die verbrauchten energetischen Ablagerungen aufzuspüren und auszuleiten. Daran habe ich etliche Jahre gearbeitet mit den verschiedenen Methoden, die in meinem Buch, das gerade im Entstehen ist, beschrieben sind.

Ein rational nicht erklärbares Ereignis wies mir den Weg, der mir weiterhalf: In meinem Regal stehet eine Reihe Ordner (Bank, Versicherungen, Haus usw.,) Ordner, die ich mindestens einmal monatlich herausnehme. Eines Tages zug ich wieder einen dieser Ordner heraus und hatte ein Skript mit dabei. „Wo kommt denn das plötzlich her?“ fragte ich mich. Seit ich mich erinnere, war da nichts zwischen den Ordnern. Ich schaute mir das Skript an und erinnerte mich, dass ich das neun Jahre zuvor aus dem Internet geladen und ausgedruckt habe. Es ging um das Ende des Maia-Kalenders und ich war mir sicher, dieses Skript einige Zeit später wieder entsorgt zu haben. Nun hatte ich es in den Händen und war mir sicher: Das hat eine Bedeutung. Das Ende des Maia-Kalenders war längst vorbei, aber es könnte etwas mit dem Autor zu tun haben. Also setzte ich mich an mein Laptop und recherchierte nach Drunvalo Melchizedek. Auf seiner Homepage entdeckte ich ein Kursangebot, das mir sofort ins Auge fiel und von einien seiner Schüler in Deutschland angeboten wird.

Der von Drunvalo entwickelte Kurs „Erwecken des erleuchteten Herzens“ hat mich dazu gebracht, vom heiligen Zentrum meines spirituellen Herzens aus zu arbeiten. Das war ein guter Weg, der mein Herz beruhigt und mich vorwärtsgebracht hat. Dennoch blieb das Gefühl, dass es mir nicht gelingt, den Schleier um mein Bewusstsein zu entfernen.

In einer tiefen Meditation spürte ich die Gegenwart Jesu und bat ihn, mich doch endlich von den Schleiern meines Bewusstseins zu befreien. Jesus sagte: „Kein Problem.“ Dann schaute ich von oben auf die Szene herab. Ich stand da als Kapuzenmännchen. Jesus stand daneben und zog eine Kapuze weg, dann eine zweite, eine dritte, vierte und fünfte. Plötzlich war da gar nichts mehr unter seiner Hand. Ich erschrak und rief: „Es kann doch nicht sein, dass da nichts ist. Ich bin doch nicht nichts, ich bin doch da!“ Jesus entgegnete: „Das stimmt, aber du bist unsichtbar.“ Dann gab es Szenenwechsel. Ich sah den Erdteil Lemurien und eine große versteinerte Gestalt auf der Insel. Jesus erklärte: „Du warst eine große Lichtgestalt auf Lemurien. Aber das Licht wurde missbraucht. Deshalb wurde es dir genommen.“ „Wo finde ich mein Licht?“ Wieder gab es Szenenwechsel. Ich stand am Strand des Meeres. Eine Gruppe von Delphinen schwamm zu mir her. In ihrer Mitte ein strahlend weißer Lichtdelphin. „Die Delphine haben es für dich gehütet. Du kannst es jetzt wieder in dir erwecken und in dich aufnehmen.“

Das ist nun die Aufgabe, an der ich seit zwei Jahren arbeite, das krönende Projekt meines Lebens: Dieses Licht finden, aufnehmen und nach Hause zu bringen zum Vater. Es bedeutet, das Herz ganz zu öffnen und alle Körperzellen zu öffnen, damit dieses große Licht genügend Raum hat, hereinfließen zu können. Alle nach außen wirkenden Aktionen sind für mich von untergeordneter Bedeutung.

Die spirituelle Arbeit läuft neben dem alltäglichen Leben her, manchmal intensiver, oft auch sehr sparsam im Hintergrund. Ab und zu ist es gut, Hilfe zu suchen. So habe ich ein Seminar „Sieben Herzen“ von Thomas Young besucht und dort wieder so etwas wie ein kleines Wunder oder ein Geschenk von oben erlebt. Da gab es eine Gruppenphase, wo Personen im Stuhlkreis einer siebten Person, die gegenüber auf dem Stuhl saß, fünf Minuten lang laut Segenswünsche zusprachen. Als siebte Person hat man akustisch kein Wort verstanden. Nur eine positive Energiewelle konnte man spüren. Plötzlich hörte ich klar und deutlich die Anweisung: Karl, verneige dich vor dem Vater! Das verwunderte mich sehr, aber der Satz fiel direkt in mein Herz und füllte mich ganz aus. Als ich – die Stimme meinte ich zu erkennen – die Dame danach fragte, warum sie mir diesen Satz zurief, war sie verwundert und meinte, das habe sie nie gesagt. Woher kam der Satz und wer hat ihn gesprochen? Wenn man an die Hilfe der geistigen Wesen glaubt, kann man es sich denken.

Dieser Satz hat sofort gewirkt, Ich verneigte mich vor meinem vor über 70 Jahren verstorbenen Vater und gleichzeitig auch vor Gottvater. Mein ein Leben lang vermisster, ersehnter Vater war plötzlich präsent. Er lebt jetzt in meinem Herzen und steht hinter mir, was immer ich mache. Die unbeantwortete Frage, warum er uns verlassen hat, ist für immer verstummt. Das ist ein überwältigendes Gefühl und ich bin unendlich dankbar für diesen Satz, der klar und deutlich durch das Stimmengewirr der sechs anderen Teilnehmer zu vernehmen war. Meine Erkenntnis ist, man sollte nicht so sehr nach Ursachen fragen, sondern einfach die Menschen ehren und annehmen, die dich verlassen oder verletzt haben. Das erzeugt nicht nur tiefen Frieden, sondern wird zu einer starken Quelle deiner Lebenskraft.

Mit der Verbeugung schenkte ich dem physischen und dem himmlischen Vater meine Wertschätzung. Gleichzeitig fühlte ich mich von ihnen geschätzt. Wenn man sich vor jemandem verbeugt oder dazu aufgefordert wird, ist man sich nahe. Man befindet sich im selben Raum und steht gegenseitig im Focus der Aufmerksamkeit. Ich durfte die Nähe und Aufmerksamkeit des Vaters erleben. Ich wurde mir bewusst, dass ich mein Leben immer aus seiner Nähe und in seiner Aufmerksamkeit führe, und unbewusst auch geführt habe. Das gilt wohl für jeden Menschen. Das ist jetzt meine Überzeugung. So veränderte dieses Erlebnis und dieser Satz mein Bewusstsein auf faszinierende und nachhaltige Weise. Das war ein starker Energieimpuls in jeder Körperzelle, ein Glücksgefühl! Das macht das Herz stark und offen.

Solche Highlights oder Lichtpunkte kommen meist ganz überraschend, wenn man gerade von einer Welle der Dunkelheit überrollt wird und unterzugehen droht. Dann zeigt so ein inneres oder äußeres Erlebnis, dass man getragen wird, auch wenn es für die Sinne gerade nicht wahrnehmbar ist. Auch in Zeiten intensiver spiritueller Arbeit kann man so etwas als Hilfestellung und Wegweiser erhalten. Wenn so ein Erlebnis vorbei ist, genießt man zuerst Glücksmomente. Später, vielleicht erst Monate oder Jahre, kommt man in die Gefahr zu rationalisieren. Man fragt sich: War das nur Einbildung und Mummenschanz? Das reine Rationalisieren aber trennt dich vom Geist. Dann braucht es die Willensentscheidung, die Verbindung mit dem Spirit, dem Göttlichen in deinem Herzen neu zu aktivieren. Das Kunststück ist, Geist und Materie, Kopf und Herz, Intuition und Intellekt zu synchronisieren. Mit beiden Füßen auf der Erde und gleichzeitig aus der Verbindung zum Schöpfer zu leben. Entscheidend ist, die Essenz des Erlebten nutzbar zu machen, ganz gleich, ob es die Seelenerinnerung eines tatsächlichen Ereignisses in irgendeiner Zeit war oder ein symbolischer oder gleichnishafter Impuls zur Erkenntnis, Reifung und Weiterentwicklung der Geist-Seele.

Sicher ist der Weg jedes Menschen individuell. Man kann schon von anderen lernen, aber niemals in ihre Fußstapfen treten. Alle Informationen aus der geistigen Welt sind zuerst für den Empfänger selbst. Das sollte man immer bedenken. Deshalb lautet mein Grundsatz: Hütet euch vor den Regelmachern. Vertraue dem göttlichen Funken in deinem eigenen Herzen.

Die kleinen Wunder geben viel Kraft zur beständigen spirituellen, psychischen und mentalen Kleinarbeit. Das bedeutet: Blockierungen erkennen und auflösen, emotionale und mentale Muster wahrnehmen, auflösen und verändern, Gewohnheiten prüfen und verändern, die Selbstwahrnehmung, die Selbstgespräche und das Selbstbild kontrolliert erneuern. Diese beständige Kleinarbeit bringt auch beständige kleine und sehr wichtige Erfolge. Auch den kleinsten Erfolg muss man anerkennen, sich bewusst machen und dankbar dafür sein.

Die Zeiten und Erlebnisse von Trauer, Schmerz, Versuchung und Verzweiflung haben ihre individuell tiefe spirituelle Bedeutung. Ihren Sinn erkennt man meist sehr viel später. Das Annehmen und die Erkenntnis der eigenen dunklen Seiten führt durch die Gnade der Selbstvergebung zu tiefem innerem Frieden und dem sicheren Gefühl, in Verbindung mit der göttlichen Einheit leben zu können.

Grüß Gott, liebe Besucher dieser Homepage!
Dieser Gruß bedeutet: Ich bin mir bewusst, Gott lebt in mir und desgleichen in dir. Im fernen Osten würde ich mich vor dir und vor Gott in dir verneigen. Hier mache ich es nur innerlich und gebe dir die Ehre.

“Wir sind ALLE gleich.
Es gibt nur einen GEIST,
der durch alles fließt.
Wir sind aus einer Quelle.
In die Augen einer anderen Person zu schauen.
heißt in die Augen Gottes zu schauen.
Behandle jeden anderen mit Respekt und
von da aus wird Wahrheit in dich fließen.
Alles andere ist nur Illusion.
Bleibe bescheiden und klar.
Siehe Gott in JEDEM.
- Drunvalo Melchizedek -

Gott ist der Vater, aus dem das Licht kommt, der Geist, und
die Liebe, der Sohn. Die Einheit dieser drei ist die Quelle der Schöpfung.
“Ich und der Vater sind eins”, sagt Jesus.
Der Mensch ist nach dem Bild Gottes geschaffen, heißt es in der Schöpfungsgeschichte.

Körper, Seele und Geist sind die drei Kräfte, die im Menschen EINS werden sollten, damit er Gott wirklich in sich wahrnehmen kann. Dazu muss er diese drei Kräfte in sich ganz individuell wahrnehmen, kennen und lieben lernen, damit sie synchron wie eine Einheit agieren.

Es ist eine wunderschöne Erfahrung, einem anderen Menschen das Experiment zu machen und einander einfach fünf Minuten in die Augen zu schauen ohne zu sprechen mit dem Thema: Ich sehe Gott in dir oder: Was ist der Gott des anderen? Es ist gut, danach nicht mit dem anderen zu sprechen, was sich in dir dabei bewegt hat. Es ist nur deine eigene Erfahrung, die nicht einer Bewertung ausgesetzt werden darf.

Sich selbst und Gott wahrnehmen zu lernen, das ist mein Thema!